Materialien, die deine Haut lieben

Dein BH ist mehr als nur ein Kleidungsstück – er ist dein täglicher Begleiter und manchmal auch dein Geheimnis für Selbstbewusstsein. Doch egal wie schön ein BH aussieht: Wenn das Material unbequem ist, kratzt oder einschneidet, ist der ganze Effekt dahin. Wir alle wissen, wie sich das anfühlt. Und damit dein BH beim nächsten Mal dir sowohl mental als auch körperlich gut tut, schauen wir uns jetzt ein mal die unterschiedlichen Stoffe mit ihren Vor- und Nachteilen an. Denn neben den klassischen Stoffen wie Baumwolle oder Mikrofaser haben in den letzten Jahren auch einige neuartige Materialien Platz in useren Kleiderschränken gefunden: Bambusfasern, Milchfasern, Chitosan und Sojaprotein. Sie versprechen ein weiches, atmungsaktives Tragegefühl, antibakterielle Eigenschaften und teilweise eine nachhaltige Produktion. Aber was taugen sie wirklich – und für wen sind sie geeignet?

Klassiker haben einfach etwas Verlässliches – und bei BHs heißt das vor allem Komfort und Form. Baumwolle ist so ein Klassiker: weich, atmungsaktiv und super hautfreundlich. Für den Alltag oder lange Tage im Büro gibt es kaum etwas Besseres, das einem das Gefühl gibt, einfach man selbst zu sein. Auch wenn Baumwolle atmungsaktiv ist, zieht sie Feuchtigkeit an und trocknet langsam. Wer also Sport machen möchte oder viel schwitzt sollte lieber zu einem anderen Stoff greifen. Baumwolle gilt als robuster Stoff und kann somit häufig gewaschen werden, ohne Stretchanteil verliert dein BH jedoch schnell seine Form. Also lieber auf Modelle achten, die Baumwolle clever mit Elastan kombinieren.

Nicht zu vergessen sind Mikrofaserstoffe wie Polyamid oder Polyester. Sie sind glatt, leicht und elastisch und machen BHs perfekt unsichtbar unter T-Shirts oder engen Tops. Nach dem Waschen behalten sie ihre Form und trocknen schnell. Neben der bekannten Problematik von Mikroplastik und der schlechten Ökobilanz ist Mikrofaser außerdem weniger atmungsaktiv. Gerade an heißen Tagen oder bei viel Bewegung kann sich die Feuchtigkeit auf der Haut stauen und deine Haut reizen.

Elastan, auch Spandex oder Lycra genannt, ist kein Stoff, den man allein trägt, aber er ist das Geheimnis hinter Stretch, Halt und Flexibilität in fast allen BHs. Er sorgt dafür, dass der BH sitzt, ohne einzuengen – und dass alles da bleibt, wo es hingehört. Nur die Pflege ist wichtig: zu heiß waschen oder in den Trockner packen, und die Elastizität leidet.

Dann gibt es noch Satin und Seide, die den luxuriösen Touch bringen. Sie fühlen sich unglaublich weich an, sind elegant und perfekt für besondere Anlässe, allerdings etwas empfindlicher und weniger alltagstauglich. Und Modal oder Viskose, weich, atmungsaktiv und angenehm auf der Haut, die sich super anfühlen, aber schneller ausleiern können.

Klar, Klassiker sind super – aber wer Lust auf ein bisschen Innovation auf der Haut hat, sollte sich die neuen Materialien unbedingt anschauen.

Bambusfasern zum Beispiel sind ein echter Traum: seidig weich, atmungsaktiv und sogar temperaturregulierend. Sie sind ein super Begleiter vor allem an heißen Tagen, weil sie Feuchtigkeit aufnehmen und sogar ein bisschen antibakteriell wirken. Was BHs angeht sind sie jedoch nur begrenzt elastisch und deshalb nicht für stärkere Belastungen oder hohe Stützanforderungen geeignet. Generell gibt es, wie bei vielen Stoffen, auch beim Bambus Qualitätsunterschiede, wodurch die Haltbarkeit der Fasern schwankt. Viele Bambusfasern werden außerdem chemisch behandelt, um die Weichheit zu erreichen, und damit leidet ein bisschen die Umweltfreundlichkeit.

Dann gibt es Milchfasern – ja, richtig gehört, Milch! Sie fühlen sich unglaublich weich und leicht auf der Haut an. Für sensible Haut ein absoluter Gamechanger. Außerdem sind sie antibakteriell und atmungsaktiv. Wer einen Stoff für ein weiches, comfy Bustier sucht ist hier richtig, viel Formung sollte man allerdings nicht erwarten. Milchfasern sind nämlich im Vergleich zu den synthetischen Fasern weniger elastisch und bieten dadurch weniger Halt. Ein weiterer offensichtlicher Nachteil: Sie sind nicht vegan und oft teuer. Wenn man jedoch nicht vegan lebt, lohnt sich ein Versuch vielleicht doch.

Noch etwas spannendes: Chitosan. Das klingt erstmal nach Chemie, ist aber eigentlich ein cleverer natürlicher Helfer aus Krebstierschalen. Chitosan wirkt antimikrobiell, neutralisiert Gerüche und schützt die Haut – perfekt, wenn du leicht zu Reizungen neigst oder viel schwitzt. Bisher findet man Chitosan noch selten in den Online-Shops, was wahrscheinlich daran liegt, dass die Gewinnung noch mit hohem Aufwand und damit auch mit Kosten verbunden ist. Auch hier wieder: Leider nicht vegan. Für alle die jedoch unter empfindlicher oder Irritationen neigender Haut leiden, lohnt sich die Suche nach dem extra Hautschutz von Chitosan.

Und dann gibt es Sojaprotein-Fasern, die ich persönlich richtig spannend finde. Sie sind weich, elastisch und angenehm auf der Haut. Sie werden aus Nebenprodukten der Sojabohnenproduktion gewonnen und somit damit sogar vegan. Das macht sie vergleichsweise nachhaltig und trotzdem komfortabel. Nachteil: die Feestigkeit, sowie die Beständigkeit schwanken und die Elastizität ist gering. Gemischt mit anderen Fasern sind sie jedoch sehr gut für hautfreundliche und komfortable BHs oder Bustiers geeignet.Haltbarkeit und Form zu sichern – also Augen auf beim Kauf.

Ob klassische Stoffe oder innovative Fasern – die Wahl des Materials entscheidet maßgeblich darüber, wie sich ein BH auf deiner Haut anfühlt. Bambus, Milchfaser, Chitosan und Sojaprotein punkten mit Weichheit, Hautfreundlichkeit und oft auch einem nachhaltigen Touch – perfekt für Komfort und ein gutes Gewissen. Für sportliche Aktivitäten oder BHs, die besonders viel Halt und Elastizität brauchen, sind synthetische Fasern nach wie vor unschlagbar. Am Ende geht es darum, die richtige Mischung zu finden: Materialien, die sich angenehm anfühlen, zu deinem Alltag passen und dich den ganzen Tag über stark und wohlfühlend begleiten.